Noch ein letzter Schritt und es ist geschafft. Der Bezahlvorgang ist die letzte Instanz, an der Kunden ihren Kauf noch abbrechen können. Deshalb sollten hier keine bösen Überraschungen auf deine Kunden warten. Laut einer Umfrage von Statista brechen 59% der Online-Verbraucher ihre Käufe ab, wenn sie mit den angebotenen Zahlungsmethoden nicht zufrieden sind. Deshalb soll Shopify Payments nach Möglichkeit sämtliche gängigen Zahlungsmethoden abdecken. Doch was genau steckt hinter Shopify Payments, welche Vor- und Nachteile gibt es und was sind die Alternativen? Genau darüber möchte ich meine Erfahrungen mit dir teilen.
Was ist Shopify Payments?
Shopify Payments ist eine integrierte Lösung für Zahlungsabwicklungen, die von Shopify angeboten wird. Es ermöglicht Händlern, Zahlungen direkt über ihre Shopify-Shops zu akzeptieren, ohne auf externe Zahlungs-Gateways von Drittanbietern zurückgreifen zu müssen. So können alle Zahlungen unkompliziert von einem Dashboard aus verwaltet werden. Durch Shopify Payments können Kunden sicher mit folgenden Zahlungsarten bezahlen:
Klarna: Kauf auf Rechnung
Der Kauf auf Rechnung ist mittlerweile die beliebteste Bezahlmethoden in Deutschland. Bei Shopify Payments ist das mit Klarna möglich. Damit sind bereits alle Kunden, die Klarna und den Kauf auf Rechnung bevorzugen, zufrieden.
Sofortüberweisung
Ebenfalls in Deutschland sehr beliebt ist die Zahlung per Sofortüberweisung, welche seit 2014 auch zu Klarna gehört. Hierfür nutzen Kunden die Zugangsdaten ihres Online-Bankings.
Apple Pay und Google Pay
Auch diese beiden Zahlungsanbieter sind in der D-A-CH Region auf dem Vormarsch. Zwar werden Apple Pay und Google Pay derzeit kaum genutzt, die potenziellen Nutzerzahlen aber sind aufgrund der einfachen Integration in jedes Smartphone extrem groß. Die Bereitstellung dieser Zahlungsgateways dürfte vor allem eine jüngere Zielgruppe ansprechen.
Amazon Pay
Zwar dürfte Amazon durchaus als Konkurrent gesehen werden, der Vorteil diese Zahlungsmethode zu akzeptieren liegt aber auf der Hand. Sehr viele Menschen verfügen bereits über ein Amazon-Konto. Die Registrierung in einem weiteren Onlineshop empfinden viele Menschen als Hürde, diese wird ihnen mit Amazon Pay abgenommen. So können Kunden schnell und ohne Hürden einen Kauf in deinem Onlineshop durchführen.
Meta Pay
Wie auch bei Amazon Pay ist es für viele Kunden angenehmer ihr bestehendes Meta (Facebook & Instagram) Konto für die Bezahlung zu nutzen.
Kreditkartenzahlung
Kreditkartenzahlungen finden in Deutschland nur selten Verwendung, sind dafür in Österreich aber umso beliebter. Shopify Payments unterstützt: VISA, MasterCard, Maestro und American Express
Überweisung mit EPS
Überweisungen via EPS werden ebenfalls in Österreich gerne genutzt. Diese ähneln Sofortüberweisungen. Käufer führen ihre Zahlung mit den eigenen Online-Banking Zugangsdaten durch, es werden jedoch keine sensiblen Daten weitergeleitet.
Shop Pay
Shop Pay ist die hauseigene Zahlungsmethode von Shopify. Bei Shop Pay wird vor allem viel Wert auf das einfache und beschleunigte Bezahlen gelegt. Zahlungsinformationen wie Mail-Adresse und Versandinformationen müssen hier nur einmal angegeben werden, was zu einem besseren Check-out Erlebnis führt. Shop Pay unterstützt ebenfalls die Express-Checkout-Funktion, mit der Kunden ein Produkt direkt mit nur wenigen Klicks kaufen können.
In welchen Ländern ist Shopify Payments verfügbar?
Shopify Payments ist zum jetzigen Zeitpunkt verfügbar in folgenden Ländern:
– Australien
– Österreich
– Belgien
– Kanada
– Tschechien
– Dänemark
– Finnland
– Frankreich
– Deutschland
– Hongkong (Sonderverwaltungszone)
– Irland
– Italien
– Japan
– Niederlande
– Neuseeland
– Portugal
– Rumänien
– Singapur
– Spanien
– Schweden
– Schweiz
– Vereinigtes Königreich
– Vereinigte Staaten
Vorteile von Shopify Payments
Natürlich profitiert Shopify beachtlich davon, wenn du Shopify Payments für deinen Store nutzt. Aus diesem Grund versucht Shopify sein Zahlungsgateway so attraktiv wie möglich zu gestalten. Deshalb bietet dir Shopify Payments gleich eine Reihe an Vorteilen, auf die ich jeweils eingehen will.
Einfache Einrichtung
Die Zahlungsmethoden lassen sich mit Shopify Payments leicht einrichten und sind in wenigen Minuten einsatzbereit. Du ersparst dir dadurch das Einrichten und Verifizieren verschiedener Business-Konten und musst auch keine Verknüpfung herstellen.
Kompatibilität mit anderen Zahlungsanbietern
Shopify Payments kann gleichzeitig zusammen mit anderen Zahlungsgateways wie Paypal betreiben werden, um so dem Kunden die maximale Auswahl zu ermöglichen.
Keine zusätzlichen Transaktionsgebühren
Das beste Argument für Shopify Payments. Durch die Aktivierung sparst du dir die von Shopify erhobenen Transaktionsgebühren.
Bei Shopify fallen zwei unterschiedliche Arten von Gebühren an. Die erste besteht aus den Transaktionsgebühren, die du an externe Anbieter bezahlst. Zum Beispiel verlangen Unternehmen wie VISA oder PayPal Gebühren für die Abwicklung des Zahlungsverkehrs. Diese Gebühren trägst du als Händler. Die Gebühren variieren je nach Zahlungsart und Shopify Plan.
Zusätzlich fallen noch weitere Gebühren an, die Shopify an dich erhebt. Diese Variieren ebenfalls, können aber vermieden werden. Denn sobald du Shopify Payments in deinem Shop aktivierst, entfallen die zusätzlichen Gebühren, die Shopify erhebt komplett und das unabhängig von der Zahlungsmethode, die deine Kunden wählen. Aus diesem Grund empfehle ich jedem Shopify-Händler Shopify Payments zu aktivieren.
Checkout-Prozess im eigenen Shop
Der Checkout-Prozess mit Shopify Payments findet komplett im eigenen Shop statt. Dadurch entfallen mögliche Hürden wie weitere Loginverfahren auf Drittanbieter-Seiten, was sich positiv auf die Conversion Rate auswirken kann.
Sicherheit und Betrugsschutz
Shopify Payments garantiert höchste Sicherheitsstandards. Alle Zahlungsdaten werden umfassend verschlüsselt und sind PCI-konform. Zusätzlich bietet Shopify Payments ein Betrugsanalyse, die kriminelle Aktivitäten erkennt. Dafür werden AVS-Checks, Kartenprüfnummern und IP-Adressen analysiert und eine detaillierter Bericht zu jeder Bestellung erstellt.
Übersicht im Shopify Payments Dashboard
Im Dashboard von Shopify Payments hast du alle Transaktionen auf einen Blick. So kannst du in voller Übersicht sämtliche Zahlungen zentral verwalten und einsehen.
Die perfekte Lösung für internationale Onlineshops
Shopify Payments unterstützt über 130 Währungen und ist damit aus meiner Sicht für internationale Shopify Shops unverzichtbar.
Ideale Schnittstelle zu physischen Stores
Auch in Verbindung mit einem physischen Store erleichtert dir Shopify Payments das Leben. Durch Shopify POS lässt sich dein physischer Store mit deinem Shopify Shop nahtlos verbinden. So kannst du im Geschäft vor Ort oder auf Messen problemlos Zahlungen akzeptieren.
Express Check-out
Mit Shopify Payments kannst du einfach die Express Check-out Möglichkeiten von Apple Pay, Google Pay und auch Shop Pay integrieren und deinen Kunden so besonders bequeme Check-outs ermöglichen. Mit dieser Funktion verringerst du aktiv die Anzahl an Kaufabbrüchen.
Nachteile von Shopify Payments
Nichts kommt nur mit Vorteilen aus, so kommt es, dass auch Shopify Payments Nachteile besitz. Doch vorab kann ich bereits sagen, dass durch das Wegfallen der Gebühren und der Kompatibilität mit anderen Zahlungsgateways genügend Gründe vorherigen, um so gut wie jedem Shopify Händler Shopify Payments zu empfehlen. Trotzdem hier eine kurze Übersicht über die Nachteile für dich.
Rückbuchungsgebühren
In Deutschland wird pro Rückbuchung eine Gebühr von 15€ fällig. Dadurch können sich teils hohe Kosten summieren. Diese Rückbuchungen können zum Beispiel durch Stornierung von Kreditkartenzahlungen entstehen. Normalerweise treten diese allerdings nicht vermehrt auf.
Eingefrorene Beiträge
Es kann unter Umständen zu Überprüfungen von verdächtigen Aktivitäten kommen. Hierfür kann Shopify Payments deine Gelder zeitweise einfrieren. Solltest du davon betroffen sein, ist es ratsam, wenn du dich direkt an den Shopify Support wendest, dieser kann dich bei der schnellen Lösung deines Problems unterstützen.
Was gibt es vor der Einrichtung von Shopify Payments zu beachten?
– Zunächst solltest du dich versichern, dass dein Bankkonto den Anforderungen von Shopify entspricht.
– Das Konto muss ein Girokonto sein, welches die Landeswährung deiner Region akzeptiert.
– Shopify unterstützt weder Sparkonten noch Fremdwährungskonten.
– Ein deutsches Konto muss demnach in Euro geführt werden sowie SEPA-Überweisungen unterstützen und eine gültige IBAN besitzen.
Shopify Payments Aktivieren
– Gehe im “Adminbereich” von Shopify zu “Einstellungen” und dann Zahlungen.
– Falls du bisher keinen Kreditkartenanbieter eingerichtet hast, klicke im Bereich Shopify Payments auf “Kontoeinrichtung abschließen”. Alternativ klicke auf “ Shopify Payments aktivieren”.
– Anschließend musst du alle erforderlichen Geschäftsangaben richtig ausfüllen.
– Jetzt musst du noch deine persönlichen Daten deines Personalausweises eintragen und deine IBAN hinterlegen.
– Überprüfe noch einmal, ob du alle angaben korrekt ausgefüllt hast. Danach kannst du die Einrichtung abschließen.
Anschließend sollte Shopify Payments erfolgreich eingerichtet sein und deine Kunden können jetzt mit den gängigsten Bezahlmethoden einkaufen.
Welche Zahlungsmethoden solltest du zusätzlich zu Shopify Payments in deinem Shopify Shop anbieten?
Da du durch Shopify Payments unabhängig der Zahlungsart Transaktionsgebühren sparst und 59% der Kunden wahrscheinlich abspringen, wenn sie keine für sich akzeptable Zahlungsmethode in deinem Shop finden, macht es die richtige Wahl der Zahlungsgateways besonders wichtig. Folgende Anbieter würde ich dir neben Shopify Payments noch empfehlen:
PayPal
PayPal gehört zu den beliebtesten Zahlungsmethoden der Deutschen. Deshalb sollte sie in keinem Shopify Shop fehlen. Damit deine Kunden PayPal nutzen können, musst du die Zahlungsmethode zuerst mit deinem Shop verbinden. Danach können Kunden PayPal wie gewohnt in deinem Shop verwenden.
Vorkasse/Banküberweisung
Dieses Relikt aus der Vergangenheit wird zwar heutzutage kaum mehr genutzt, kann je nach Zielgruppe aber dennoch eine sinnvolle Ergänzung sein. Die Banküberweisungen in deinen Shopify Shop einzurichten, ist relativ einfach. Du findest die Opiton in deinen Shopify-Einstellungen unter Zahlungen. Kleines Manko, bei dieser Bezahlmethode musst du die Bestellung händisch als bezahlt markieren.
Bezahlung bei Abholung
Falls du deinen Kunden auch die Abholung der Produkte vor Ort ermöglichen willst, bietet sich diese Bezahlfunktion an. Auch das Bezahlen bei Abholung kannst du in deinen Shopify-Einstellungen ganz einfach einrichten. Hat der Kunde das Produkt dann vor Ort bezahlt, musst du die Bestellung ebenfalls noch händisch als bezahlt markieren.
SEPA Lastschrift
Das Lastschriftverfahren bietet sich besonders für Abonnements an. Bei diesem Verfahren gibt dir der Kunde die Berechtigung, den Betrag direkt von deren Konto abzubuchen. Leider wird diese Zahlungsmethode nicht direkt von Shopify unterstützt. Du kannst aber auf externe Zahlungsdienstleister zurückgreifen, die SEPA anbieten. Ich empfehle dir hierfür den Anbieter Mollie. Einziger Nachteil hierbei, Nutzer werden für den Check-out auf eine externe Bezahlseite weitergeleitet wie auch bei PayPal.
Klarna oder Adyen
Bei großen Volumen kann es sinnvoll sein, auf Klarna oder Adyen als Zahlungsgateway zurückzugreifen. Dafür musst du die App außerhalb von Shopify Payments einrichten. Solltest du also große Volumen absetzen, kannst du über diese Strategie nachdenken. Hier kommt die Lukrativität am Ende auf die individuellen Gebühren an, variiert also von Händler zu Händler.
Bitcoin und andere Kryptowährungen
Kryptowährungen sind ein polarisierendes Thema. Während viele der gesamten Industrie eher skeptisch gegenüberstehen, haben andere bereits deren Use-Case erkannt und nutzen diese. Verschiedene Drittanbieter Apps wollen das Bezahlen mit Kryptowährungen in Shopify Stores ermöglichen, die ganze Branche steht aber momentan noch in den Startlöchern. Persönlich würde ich momentan noch von der Implementierung abraten, in Zukunft könnte es allerdings eine interessante Alternative zu den klassischen Zahlungsmethoden darstellen.
Fazit zu Shopify Payments
Shopify macht uns mit Shopify Payments das Leben einfacher. Durch eine Sammlung an beliebten Zahlungsmethoden können wir uns das komplizierte Einrichten vieler Dienstleister sparen. Ausschlaggebend für eine uneingeschränkte Empfehlung meinerseits ist aber vor allem die Möglichkeit sich die extra Shopify Gebühren zu sparen, die Shopify ansonsten auf Drittanbieter Lösungen erheben würde. Da Shopify Payments das Verwenden alternativer Gateways nicht ausschließt, können diese ebenfalls nach Bleiben eingerichtet werden. So kommt es, dass Shopify Payments durch seine Vorteile glänzt, während die Nachteile vernachlässigbar sind. Als Shopify Agentur können wir dich im Shopify Space zu allen Themen Beraten und Unterstützen. Kontaktiere uns gerne für ein kostenloses Kennenlerngespräch.
Shopify Payments FAQ
Welche Shopify Payments gibt es?
Shopify bietet eine Vielzahl von Zahlungsoptionen über das Shopify Payments-System an, darunter Klarna Kauf auf Rechnung, Kredit- und Debitkarten, Apple Pay, Google Pay, Meta Pay, Shop Pay, Sofortüberweisung und Überweisung mit EPS.
Wie aktiviere ich Shopify Payments?
– Melden Sie sich bei Ihrem Shopify-Dashboard an.
– Gehen Sie zu Einstellungen ⇨ Zahlungen.
– Klicken Sie auf „Shopify Payments aktivieren“.
– Geben Sie Ihre Geschäftsdaten ein und reichen Sie bei Bedarf zusätzliche Unterlagen ein.
– Nach der Überprüfung durch Shopify ist Shopify Payments aktiviert.
Wie hoch sind die Gebühren bei Nutzung von Shopify Payments?
Die von Shopify erhobenen Gebühren entfallen, wenn du dich dafür entscheidest, Shopify Payments zu verwenden. Die Gebühren der jeweiligen Zahlungsgateways fallen aber trotzdem an.
Funktioniert Shopify Payments in Deutschland?
Ja, Shopify Payments funktioniert in Deutschland. Deutschland ist eines der Länder, in dem Shopify Payments unterstützt werden.
In welchen Ländern werden Shopify Payments angeboten?
Shopify Payments ist mittlerweile offiziell in 23 Ländern verfügbar darunter: Australien, Österreich, Belgien, Kanada, Tschechien, Dänemark, Finnland, Frankreich, Deutschland, Hongkong, Irland, Italien, Japan, Niederlande, Neuseeland, Portugal, Rumänien, Singapur, Spanien, Schweden, Schweiz, Vereinigtes Königreich und den Vereinigten Staaten-
Lukas Schmidt
Senior SEO-Consultant
Als SEO-Experte und Content-Marketing-Manager erhöht Lukas erfolgreich die Sichtbarkeit unserer Kunden in Google. Auf dem Golden Web Age Blog teilt er fundiertes Wissen zu Online-Marketing, SEO, E-Commerce und Shopify.
